Nur in Portugal wächst eine weltweit einmalige Fülle von heimischen Rebsorten. Und nur hier kreiert eine neue portugiesische Winzergeneration daraus eine beeindruckende Vielfalt von feinsten Weinen mit unverwechselbaren Blends, die ungeahnte Geschmackswelten erschließen und für einzigartige Genussmomente stehen. Lange galten Portugals Weine als Geheimtipp. Heute gehören sie ganz offiziell zur Weltspitze und gelten als wahre Bereicherung der Weinwelt.
Das Erfolgsgeheimnis von Portugals Weinen
Das Geheimnis des Erfolges von Portugals Weinen ist eigentlich ganz einfach: Man nehme Rebsorten, die schon seit vielen Jahrhunderten alleine in Portugal wachsen und nutze die einzigartigen, variantenreichen Aromen der Trauben um charaktervolle und einmalige Weine zu kreiieren. Rund 340 dieser so genannten autochtonen Rebsorten, Castas genannt, stehen den portugiesischen Winzern für die Weinherstellung zur Verfügung. Und mit den „Colares“ gibt es in Portugal auch noch überaus seltene, wurzelechte europäische Reben, die seit Jahrhunderten im Sand nördlich von Sintra nahe der Atlantikküste gedeihen und sogar der Reblaus getrotzt haben.
Alte Sorten - Ein wahres Schatzkästchen für neue Weinkreationen
Ein wahres Schatzkästchen für immer neue Kreationen steht den portugiesischen Winzern damit zur Verfügung. Die heimischen Rebsorten werden inzwischen als nationales Vermächtnis angesehen und nicht nur die junge Winzergeneration hat sich daran gemacht, aus der unvergleichlichen Anzahl und Vielfalt der Aromen der heimischen Trauben immer neue, einmalige Weinstile zu kreiieren. Portugal, das lange Zeit für seinen Portwein und Madeira bekannt war, glänzt heute mit trockenen roten und Roséweinen. Dem Bekanntheitsgrad von Portwein und Madeira stehen die modernen Vinhos Verdes, die leichten, frischen und perlenden Rotweine, Rosés und Weißweine heute in nichts mehr nach.
Portugiesische Terroirs und ihre ganz eigenen Weine
Wichtig ist für den Weingenießer zu wissen, dass die unterschiedlichen portugiesischen Terroirs auch für unterschiedliche Weinstile stehen. Von den steilen Terrassen des Douro-Tals im Norden Portugals, die nur von Hand bestellt werden können, kommen üppige, kraftvolle Weine und Portweine. Die leicht hügelige Landschaft des Alentejo im Süden, in der die Weinberge von historischen Städten, Dörfern und Monumenten umgeben sind, steht für fruchtige Rotweine. Portugals Weingüter im Landesinneren glänzen mit schweren, tanninreichen Rotweinen. In der Atlantikkühle der nördlichen Weinbaugebiete Portugals reifen weiße Beeren für frische und leichte Weine.
Portugals heimische Reben sind wahre Anpassungskünstler
Portugals heimische Reben sind wahre Anpassungskünstler. Sie kommen mit den unterschiedlichsten Klimata und Böden zurecht und das müssen sie in den portugiesischen Weinbergen auch. Portugals Klimazonen sind für Weinreben herausfordernd. In der Weinregion Minho regnet es fast jeden Tag, im oberen Dourotal oft viele Monate gar nicht. Reben in den Weinbaugebieten Bairrada und Colares nahe des Atlantischen Ozeans müssen mit extremen klimatischen Schwankungen klar kommen - hier regnet es viel und es ist oft kühl. Im Alentejo und im Dão-Gebiet variiert das Klima zwischen mediterran und kontinental, mit großen Temperaturunterschieden zwischen Sommer und Winter und Tag und Nacht.
Portugals heimische Rebsorten stehen für neue Geschmackswelten
Auch unter den widrigsten Bedingungen gedeihen in Portugal die heimischen Rebsorten zuverlässig. Sie haben sich im Laufe von Jahrhunderten perfekt an die geografischen und klimatischen Verhältnissen der Regionen angepasst. Am Ende leisten das variantenreiche Klima, das von der Atlantikkühle im Norden bis zur Gluthitze an der Algarve reicht, und die vielfältigen Böden von Sand bis Schiefer, einen wichtigen Beitrag zur einzigartigen Geschmacksvielfalt portugiesischer Weine. Und das portugiesische Weinbauterroir ist noch lange nicht voll ausgeschöpft. Die heimischen Winzer erschließen heute immer neue Regionen für den Weinbau und damit auch neue Geschmackswelten.
Portugals Winzer sind Meister in der Kunst des Verschnittes
Traditionsgemäß werden portugiesische Weine aus einer Kombination verschiedener heimischer Rebsorten hergestellt. Portugals Winzer, die als Meister in der Kunst des Verschnittes gelten, verwenden für ihre exclusiven Weine vor allem die heimischen Rebensorten Alvarinho, Arinto, Encruzado, Fernão Pires/Maria Gomes, Baga, Castelão Aragonez/Tinta Roriz, Touriga Franca, Touriga Nacional und Trincadeira.
Traditionsgemäß sind portugiesische Weine Cuvées
Die Weine der vier weißen und sechs roten autochthonen Rebsorten Portugals werden mit Weinen weiterer heimischer Sorten verschnitten. Bis zu zwanzig Rebsorten kommen dabei in manchen Regionen zum Einsatz, um einen ausgewogenen Wein mit dem gewünschten Aroma zu erzeugen. Neben den bekannten Rebsorten werden auch Rebsorten mit so kuriosen Bezeichnungen wie „Esgana Cão“ (Hundewürger), „Amor-não-me-deixes“ (Liebster, verlass mich nicht), „Carrega Burros“ (Esellader), „Dedo de Dama“ (Damenfinger), oder „Pé Comprido“ (Langfuß) verwendet. Doch egal, wie sie auch heißen mögen, am Ende steht immer ein Wein, der im Ganzen großartiger ist als die Summe seiner einzelnen Bestandteile.
Klassiker bei den Weißwein-Cuvées
Ein Klassiker bei den Weißwein-Cuvées ist zum Beispiel die Mischung der Rebsorten Arinto und Fernão Pires aus den Regionen Bairrada, Beira, Lissabon oder Tejo. Casa Ermelida Freitas oder Adega Pegoes arbeiten viel mit dieser Mischung. Aus Trincadeira- und Aragonez-Weinen entsteht im Alentejo der Spitzenrotwein Pêra Manca, von der Fundacao Eugenio De Almeida. Im Dourotal verschneiden die Winzer gerne die Touriga Nacional mit der Touriga Franca zu einer körperreichen und eleganten Cuvée. Weine von Quinta do Vallado, Quinta do Passadouro, Niepoort, Quinta do Vale Meao oder Quinta Vale Dona Maria sind typische Vertreter und gehören teilweise zu den berühmten Douro Boys. Auf Grundlage dieser Mischung werden im Douro außerdem zahlreiche Premiumweine und Portweine hergestellt.
Rebsortenreine Weine wie der Bairrada, der entweder aus der roten Baga oder der Touriga Nacional produziert wird, sind eher selten. Bei Terra D'Alter, Quinta do Vallado, Quinta de S. José, Taboadella, Quinta do Mondego oder Divai findet man sortenreine Touriga Nacional Weine. Sortenreine Weißweine enstehen meist aus Alvarinho- und Encruzado-Trauben. Feine, reine Weine aus Alvarinho entstehen bei Quinta da Lixa, Quinta de Gomariz, Muros Antigos, Cartuxa oder Casa Ermelinda Freitas.
Einzigartiger portugiesischer Weinkosmos
Der einzigartige portugiesische Weinkosmos entsteht auf einer Rebfläche von rund 225.000 Hektar, die siebtgrößte Weinanbaufläche der Welt. In den 26 Weinbaugebieten Portugals produzieren die heimischen Winzer etwa 7 Millionen Hektoliter Wein pro Jahr und liegen damit in der weltweiten Rangliste knapp hinter Deutschland auf Rang 11 der Weinbauländer. Betrachtet man das Verhältnis von Weinanbaufläche zum mengenmäßigen Ertrag wird schnell klar: Bei Portugals Weinen zählt die Klasse und nicht die Masse. Obwohl Portugals Rebfläche doppelt so groß ist wie die in Deutschland, produzieren beide Länder die gleiche Menge Wein.
40 Qualitätsweinanbaugebiete und UNESCO-Weltkulturerbe
Portugal ist in fünf Weinbauzonen mit über 40 Qualitätsweinanbaugebieten eingeteilt, 26 Weinbaugebiete haben den höchsten, den sogenannten DOC-Status (Denominação de Origem Controlada), das dem spanischen DO oder dem französischen AOC-System entspricht. Was die Abgrenzung von Qualitätsanbaugebieten betrifft ist Portugal ein Vorreiter. Die erste offizielle Appellation (Weinregion) Europas liegt im portugiesischen Dourotal. Das spektakuläre Flusstal im Norden Portugals mit seinen einzigartigen Terrassen-Rebgärten wurde 2001 wegen seiner langen Weinbautradition sogar in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.
Das Dourotal ist die international bekanntesten Weinregion Portugals
Der Marquês de Pombal war es, der den Grundstein dafür legte und im Dourotal im Jahr 1756 die Grenzen des Anbaugebiets genau abstecken und offiziell mit Grenzsteinen markieren ließ, um die Qualität der hier produzierten „Fortified Wines“ garantieren zu können. Das Anbaugebiet am Douro zählt inzwischen zu den international bekanntesten Weinregionen Portugals. An den steilen Hängen des Tals finden sich auch heute noch traditionell gehaltene Rebanlagen in denen der „gemischte Satz“ von Tinta Roriz-, Touriga Nacional- und Castelão-Reben angebaut und gemeinsam verarbeitet wird. Das Tal ist der Ort, an dem die Cuvée quasi schon auf dem Feld „geboren“ wird. Genau in dieser tradtionsreichen Gegend wagten Weingüter wie Ferreira und Niepoort Ende der 1970er Jahre den Schritt in die Welt der qualitativ hochwertigen Rotweine und läuteten damit ein neues Zeitalter der portugiesischen Weinproduktion ein.
Frische Ideen und traditionelle portugiesische Weinbaumethoden
Portugal wird heute gerne als die „Neue Welt der Alten Welt“ bezeichnet. Ein neues Qualitätsbewusstsein und moderne Technik gepaart mit traditionellen Methoden prägen den portugiesischen Weinanbau. Das Ruder in der Weinproduktion hat eine vorwiegend junge und dynamische Generation von Weinmachern mit modernster Ausbildung übernommen. Sie haben frische Ideen, sind sich der gewachsenen Identität des portugiesischen Weines bewusst und trotzdem in den traditionellen Weinbaumethoden verwurzelt. Sie setzen bei ihren Weinen auf Frucht, starken Körper, unverwechselbaren Geschmack und hervorragende Qualität.
Weiche Aromen der Arinto-Traube für die berühmten Bucelas-Cuvées
Zu den wichtigsten Weinen Portugals zählen feine Tropfen aus Touriga Nacional, Aragonez/Tinta Roriz, Trincadeira, Arinto, Alicante Bouschet und Fernão Pires/Maria Gomes. Dabei bauen die Winzer Aragonez/Tinta Roriz- und Arinto-Trauben in ganz Portugal an. Die Arinto-Rebe steht als eine der ältesten autochthonen Rebsorten Portugals für weiche Aromen von grünem Apfel, Zitrone, Mandel und Honigwabe. Sie hat eine lange Tradition in der Bucelas-Region nördlich von Lissabon und ist die wichtigste Rebe für die berühmten Bucelas-Weine. Arinto-Reben werden auch in der kühleren Vinho Verde Region angebaut, wo sie den Namen „Pedernã“ tragen und für eine elegante Note in Weißwein-Cuvées steht.
Tinta Roriz als ein wichtiger Bestandteil großer portugiesicher Portweine
Aragonez/Tinta Roriz ist ein wichtiger Bestandteil der großen Portweine. Die Traube wird auch häufig als Cuvée-Partner mit Sorten wie der Touriga Nacional,Touriga Franca, Trincadeira und Alicante Bouschet verwendet. Reinsortig ausgebaut steht sie für anspruchsvolle, strukturierte und trockene Spitzenweine vor allem aus dem Douro-Tal. Kaum eine Traube eignet sich so für den Fassausbau wie die wie die früh reifende Tinta Roriz. Vor allem die intensiven und süßlichen Aromen der amerikanischen Eiche nimmt kein anderer Wein so perfekt auf wie sie.
Aragonez als Spitzenrebsorte für Port und Douro-Weine
Im Norden Portugals unter dem Namen Tinta Roriz bekannt, ist die Aragonez eine der Spitzenrebsorten für Portweine und Douro-Weine. Mit ihr lassen sich verschiedene Weinstile kreieren, die sich je nach Region durch einen unterschiedlichen Gehalt an Tanninen, Säure und Eichenfassgeschmack unterscheiden. Portugals Weinmacher keltern aus ihr zum Beispiel feine, elegante, tief dunkelrote und hocharomatische rebsortenreine Rotweine mit viel Körper. Sie zeichnen sich durch ein Aroma von roten Beerenfrüchten, Pflaumen und Brombeeren, zarten Pfeffernoten sowie feste Tannine aus und lassen sich gut lagern. Im südportugiesischen Alentejo wird die Rebe seit vielen Jahrhunderten unter dem Namen Aragonez angebaut und in Cuvées verarbeitet. So ist sie Bestandteil im legendären Barca Velha Wein. Auch für einen guten Portweins ist die Traube unverzichtbar. Der Wein passt hervorragend zu Lamm, zu roten Fleischsorten, Würsten und Spanferkel, zu Ente und Wild.
Die bedeutendste Traube Portugals - Touriga Nacional
Die Touriga Nacional ist vermutlich die bedeutendste Rotweintraube Portugals. Die Rebe kommt ursprünglich aus dem portugiesischen Norden ist inzwischen aber überall im Land verbreitet. Die kräftig gefärbte Touriga Nacional gilt als die edelste rote Sorte. Traditionelle Anbaugebiete sind das Dourotal, wo die Rebe auch als Tinta Amarela bekannt ist, aber auch Gebiete im Dão, Tras-os-Montes sowie im trocken-warmen Alentejo, wo sie am besten gedeiht. Wurde die Touriga Nacional früher traditionell als die hochwertigste Rebsorte für die Produktion von Portwein verwendet, prägt sie heute ebenso die großen trockenen Rotweine. Sie steht für reinsortige, niveauvolle und komplexe Stilweine. Auch in einer Cuvée werden die konzentrierten Rotweine mit ihrer dunkelwürzigen, kühl wirkenden Geschmacksfülle gerne verschnitten.
Dichte und farbintensive Weine mit komplexen Aromen
Aus der Rebsorte Touriga Nacional entstehen dichte und farbintensive Weine mit komplexen Aromen, einer frischen Säure und guter Lagerfähigkeit. Dominierende Noten sind Pflaume, Brombeere, Minze und Veilchen. Auch mit Gewürz-, Pfeffer- und Kräuternoten, Lakritze, reifen schwarzen Johannisbeeren, Himbeeraromen und einer leicht feinherben Note von Bergamotte kommt die Touriga Nacional öfter daher.
Die dunkelwürzigen, konzentrierten Touriga Nacional Rotweine passen gut zu Rindfleischgerichten, zu gegrilltem Steak oder zu Lammkoteletts. Portweine aus der Traube harmonieren nach dem Hauptgang zu einer feinen Käseplatte, zu getrockneten Früchten oder Walnüssen. Natürlich ergeben Portweine der Touriga Nacional eine hervorragenden Aperitif.
Portugals meist angebaute Weißweinrebe - Fernão Pires/Maria Gomes
Sie ist Portugals meist angebaute Weißweinrebe und weit verbreitetet: die Fernão Pires/Maria Gomes. Besonders entlang der Westküste Portugals, einschließlich der Halbinsel Setúbal, am Tejo, in Lissabon und Bairrada ist sie zu finden. Aus ihr produzieren die portugiesischen Weinmacher leichte, fruchtige Weißweine mit duftig-floralen Aromen. Typisch für den Wein sind auch reife Zitrusaromen und Anklänge an Mimosen, Zitronen– und Orangennoten. Werden die Trauben früh für einen jungen Wein geerntet, punkten sie mit frischen Aromen von Zitrusfrüchten und Blüten. Aus spät geernteten Trauben werden Süßweine produziert. Zum Fruchtcharakter von Fernão Pires-Weinen passen weißfleischiger Fisch, Curry-Gerichte, Schweinelende mit Aprikosen-Chutney oder eine gebratene Hähnchenbrust mit Pflaumensenf. Der Wein passt auch zu Knabbereien wie Macadamianüssen, Pinienkernen oder Cashewnüssen, zu traditionellen Empanadas, Zwiebelkuchen oder anderen herzhaften oder süßen Appetizern.
Holztönige Trincadeira-Weine sind elegant und ausgeglichen
Die Trincadeira gehört mit zu den am weitesten verbreiteten portugiesischen Rebsorten. Sie wächst am besten in heißen, trockenen und sehr sonnigen Gebieten wie dem Alentejo und Lisboa. Die einzigartig holztönigen Trincadeira-Weine haben eine exzellente Säure, weiche Tannine und intensive Aromen von roten Früchten, Grillrauch, Hickory, Pflaumensauce, Kerosin und Schokolade. Auch Gewürznoten von Zimt, Nelke und Pfeffer und Anklänge von Kräutern sind möglich. Aus Trincadeiratrauben entstehen elegante und ausgeglichene Weine, die gerne mit Aragonez oder im Douro mit Touriga Nacional verschnitten werden. Die Weine mit feiner Textur und weichen floralen Noten passen sehr gut zu Weichkäse, Rezepten mit Schweinefleisch, Lamm und Geflügel wie Huhn oder Truthahn.
Farbstarke Traube Alicante Bouschet
Die farbstarke Traube Alicante Bouschet ist eine in Portugal eher selten angebaute Traube mit roter Schale und rotem Fruchtfleisch. Sie gedeiht vor allem im Alentejo und in Lisboa. Jahrzehntelang wurde die Rebsorte Alicante Bouschet oft nur als Farblieferant für Cuvées genutzt. In jüngster Zeit haben namhafte Winzer aus der Alicante Bouschet hochwertige, rebsortenreine Weine produziert. Immer noch wird sie überwiegend als Teil einer trockenen Rotweincuvée verwendet. Die Weine schmecken nach dunklen Früchten, schwarzem Pfeffer und Tabak im Abgang. Ob sortenrein oder als feine Rotweincuvée - Alicante Bouschet harmoniert am besten mit scharfem und würzigem Essen und passt da vor allem gut zu blauem Fisch, gereiftem Käse, Geflügel und Fleischpaella.
Touriga Franca – die offizielle Portweinrebe
Die Touriga Franca gilt als Portugals edelste Rebe für die Portweinproduktion. Sie ist die am häufigsten angebaute rote Rebsorte im Douro-Tal und eine der fünf offiziell für Portwein empfohlenen Trauben. Aus ihr entstehen aber auch exzellente farbintensive, reichhaltige, sortenreine Weine mit leicht blumiger Note und Brombeeraroma. Auch für Rotweincuvées wird sie gerne verwendet. Touriga Franca-Wein harmoniert zu reichhaltigen Gerichten aus rotem Fleisch, gegrilltem oder gebratenem Lamm und Rindersteaks. Er passt auch gut zu Wild, zu Pilzgerichten sowie zu Wurst- und Gemüsespießen.
Trockene Rotweine aus Baga- und Castelão-Reben
Zu den ertragreichsten aber auch schwierigen portugiesischen Rebsorten gehört die Baga. Als spät reifende Rebe ist sie oft Grundlage für reichhaltige, dichte und trockene Rotweine mit hohem Tanningehalt oder qualitativ hochwertigen Schaumwein. Der beste Schaumwein kommt dabei aus der Region Bairrada, die auch Hauptanbaugebiet der Baga-Rebe ist. Sie wächst aber auch in der Region Beiras und im Dão. Die Rebsorte ist ein Begleiter für viele portugiesische Speisen, vor allem zum Spanferkel.
Im südlichen Portugal ist die Castelão die am häufigsten angebaute rote Rebsorte. Je nach Region bringt die Rebsorte verschiedene Weinstile hervor, von leicht trinkbaren Rotweinen über Rosés bis zu kräftigen und intensiven Rotweinen mit großer Lagerfähigkeit. Die körpervollen, delikaten Weine mit Himbeer- oder Fruchtaroma passen gut zu mariniertem Fleisch oder zu Eintöpfen mit frischen Kräutern.
Charaktervolle Weißweine aus der edlen weißen Alvarinho-Rebe
Aus der edlen weißen Alvarinho-Rebe zaubern Portugals Winzer hochwertige, charaktervolle Weißweine mit intensiven Aromen von Zitrusfrüchten, Pfirsichen, Heckenkirsche, Grapefruit, Apfel und tropischen Früchten sowie floralen Noten. Alvarinho-Weine sind ausgewogen, mit hohem Säuregrad, guter Struktur und vollem Körper. Sie haben einen höheren Alkoholgehalt als die meisten Vinho Verde Weine und werden oft als sortenreine Weine abgefüllt. Alvarinho-Weine sind schon köstlich bei ihrer ersten Abfüllung und werden mit zunehmendem Alter immer besser. Angebaut wird die Rebe vor allem im Nordwesten Portugals und in der Vinho Verde Subregion Monção und Melgaço zwischen den Flüssen Lima und Minho. Dank seiner Aromen und seiner erfrischenden Säure passt Alvarinho zu vielen Gelegenheiten. Alvarinho kann als Aperitif durchaus eine Alternative zu Champagner oder Sekt sein. Alvarinho harmoniert aber auch zu vielen Gerichten: Meeresfrüchten, Fisch, hellem Fleisch oder einem mediterranen Gemüsesalat zum Beispiel.
Portugals beste Weißweine sind aus Encruzado-Trauben
Portugals beste Weißweine stammen von Encruzado-Trauben die selbst unter den wärmsten Bedingungen ihre frische Säure behalten und wunderbar reifen, ohne zu süß zu werden. Aus ihnen kreiieren Portugals Winzer elegante, ausgeglichene und vollmundige Weißweine mit zartem Blüten- und Zitrusaroma. Sie sind fein, gut strukturiert, üppig und komplex. Oft haben sie mineralischen Charakter und Geschmacksnoten von tropischen Früchten wie grüner Papaya, Passionsfrucht und Melone. Encruzado altert gut und lässt, wenn er in Eichenfässern vergärt, Nuancen von Haselnuss und Vanille erkennen. Die Encruzado-Rebe wird hauptsächlich in der Dão Region angebaut und dort in sortenreinen Weinen oder Cuvées verarbeitet. Der Wein passt gut zu cremigen Risottos, Jakobsmuscheln, Garnelen und Fischen mit festem Fleisch, gebratenem Wurzelgemüse und einer einfachen Pasta al fredo.
Portugals Weinregionen im Überblick
Portguals Weinanbaugebiete sind über das ganz Land verstreut. Das größte und älteste Anbaubegebiet liegt im Tal des Douro. In der Douro-Region produzieren die Weinbauern vor allem Port und Rotweine. Im Nordwesten Portugals findet sich, zwischen den Flüssen Minho und Douro gelegen, die Weinregion Rios do Minho. Sie ist vor allem für ihre frischen, prickelnden Vinho Verde Weine bekannt.
Kühles Beira Interior – Reich an Rebsorten und Hefen
An der Grenze zu Spanien liegt das Weinbaugebiet Beira Interior mit den höchsten Bergen Portugals. Es ist reich an Rebsorten und an seit Jahrhunderten verwendeten eigenen Hefen. Das kühle Klima bringt Rotweine mit kräftiger Frucht, kräftigen Tanninen, schlankem Körper und feiner Mineralität hervor.
Lisboa – Weinvielfalt auf engstem Raum
Die Weinregion Lisboa vor den Toren der portugiesischen Hauptstadt Lissabon ist sehr vielfältig. In dem Gebiet finden sich mit den so genannten „Colares“ wurzelechte Rebbestände aus deren Trauben Weine mit Geheimtippfaktor ausgebaut werden.
Alentejo – Weine mit voller Frucht
Die Region Alentejo im Süden Portugals ist nicht nur von Weizenfeldern, Olivenhainen und Sonnenblumenfeldern geprägt, dort wachsen auch die berühmten Korkeichen. Das Alentejo ist für seine Rotweine bekannt und da vor allem für Cuvées aus Rebsorten wie Aragones, Alicante Bouschet, Castelão und Trincadeira.
Weine aus dem Dão sind ein Geheimtipp
Die Weinregion Dão liegt umgeben von Bergzügen mitten in Portugal und hat ein ganz eigenes Mikroklima. Die Sommer sind trocken und warm, die Winter sehr kalt. Aus dem Dão kommen elegante Rotweine mit viel Struktur und komplexen Aromen und aromatisch feine Weißweine. Ein Geheimtipp sind die eleganten Weine aus der Rebsorte Jaen.
Besondere Cuvées aus dem Tejo
Die Weinregion Tejo schlängelt sich im Landesinneren entlang des gleichnamigen Flusses. Im Tal mit den unterschiedlichsten Böden von Sand über Lehm bis Schiefer entstehen immer neue Weingärten, in denen sich neben den einheimischen Rebsorten auch Reben von Cabernet Sauvignon, Syrah, Sauvignon Blanc und Chardonnay finden. Die Spezialität des Tejo sind die roten und weißen Cuvées aus heimischen und französische Rebsorten.
Feine Likörweine aus Setúbal
Südlich von Lissabon befindet sich die Weinregion Peninsula de Setúbal. Von dort kommt der Likörwein Moscatel, der international bekannt ist. Auf den sandigen Böden des Anbaugebietes entstehen aber auch fruchtbetonte Rotweine mit reifen Tanninen. In den Weinbergen herrscht vor allem die Rebe Castelão vor.
Frische Weißweine von der Algarve
An der Algarve, der Küstenregion am Atlantik ganz im Süden Portugals, liegen die vier Anbaugebiete Lagoa, Lagos, Portimão und Tavira. „Vinhos do Algarve“ haben eine lange Tradition. Die eigene und einzigartige Rebsorte der Algarve, die Negra Mole ist die im 20. Jahrhundert am meisten gepflanzte Sorte an der Südküste. Eine neue Generation von Erzeugern hat die zu den ältesten Rebsorten des Landes zählende Rebe für sich wiederentdeckt. Weiter wachsen an der Algarve andere nationale und internationale Rebsorten, aus denen Rotwein, Rosé und Weißwein produziert werden. Die Region ist besonders bekannt für ihren frischen, leichten und fruchtigen Weißwein.
Besondere Weine von der Insel Madeira und den Azoren
Besondere Weine werden auf den zu Portugal gehörenden Inseln Madeira und auf den Azoren produziert. Der weltberühmte Madeira zählt als Likörwein zu den Besten seiner Art. Weißweine von den Azoren sind ein Geheimtipp. Die feinen Tropfen der Rebsorte Godelho gelten als Aromenwunder.
Portugal – mit feinen Weinen an die Weltspitze
Nicht ohne Grund gehören Portugals feine Weine zur Weltspitze. Sie bereichern die Weinwelt mit einer Fülle von außergewöhnlichen Tropfen. Die heimischen Rebsorten sind die Grundlage für immer neue Kreationen mit unverwechselbaren Blends, die für ungeahnte Geschmackserlebnisse sorgen und für einzigartige Genussmomente stehen. Portugals Weine sind längst kein Geheimtipp mehr!