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Hunde als Detektive im Weinberg

Hunde im Kampf gegen Rebkrankheiten

Malbec, Sauvi B, Cab und Zinny sind vier speziell ausgebildete Hunde, die mit einer wichtigen Aufgabe betraut wurden: das frühzeitige und präzise Erkennen von Rebzikaden, die als Überträger des Rebenblattrollvirus 3 (Grapevine Leafroll-Associated Virus 3) gelten.

Hunde haben bereits gezeigt, dass sie Viren auf Zitrusplantagen, invasive Muscheln in Seen und sogar Sprengstoffe in Kriegsgebieten aufspüren können – warum also nicht auch ihr Talent in der Weinindustrie nutzen?

Die vier neuen Spürhunde sind Teil eines Pilotprojekts, das kürzlich erfolgreich nachweisen konnte, dass Hunde Rebzikaden und Blattrollviren wirtschaftlich und präzise detektieren können. Das Projekt wurde mit einer Förderung in Höhe von 428.111 US-Dollar vom California Department of Pesticide Regulation unterstützt.

Stephanie Bolton, Direktorin für Forschung, Bildung und nachhaltigen Weinbau bei der Lodi Winegrape Commission, stellte die Ergebnisse des Pilotprojekts am 11. und 12. November auf der jährlichen Sustainable Ag Expo & International Sustainable Winegrowing Summit in San Luis Obispo vor, die etwa 500 Teilnehmer anzog.

Prävention ist der klügste und kostengünstigste Weg, die Gesundheit von Weinbergen zu erhalten, erinnerte Bolton ihr Publikum.


Aufgaben der Spürhunde


Die Hunde haben unterschiedliche Spezialisierungen: Malbec, ein schwarzer Labrador, und Sauvi B, ein English Springer Spaniel, suchen nach Rebzikaden.
Cab, ein Deutsch Kurzhaar, und Zinny, ebenfalls ein English Springer Spaniel, spüren das Blattrollvirus auf.

Laut dem Pilotprojekt erkannten die Hunde das Blattrollvirus 3 in 93,4 % der Fälle und schlossen eine Infektion fast zu 100 % aus. Rebzikaden wurden mit einer Trefferquote von 97,3 % erkannt, ebenfalls bei nahezu 100 % Ausschlussquote.

Zum Vergleich: Kommerzielle Labore erkennen das Blattrollvirus 3 in etwa 93,4 % der Fälle, schließen eine Infektion jedoch nur zu 91,4 % aus.


Ziele und wirtschaftlicher Nutzen


Das Ziel des Projekts war es, eine zerstörungsfreie, präzise und kostengünstige Früherkennung dieser Krankheiten zu ermöglichen, erklärte Bolton. Gemeinsam mit Wissenschaftlern und Branchenvertretern arbeitet sie nun daran, die Ergebnisse bekannt zu machen und Finanzierungsmöglichkeiten für ein langfristiges Hundeprogramm zu finden.

Bolton betonte, dass Rebzikaden und Viren oft über die Lieferkette eingeschleppt werden. Der Einsatz von Spürhunden in Baumschulen könnte daher einen erheblichen Mehrwert für die Weinindustrie bieten.

„Wir werden dieses Problem nicht in den Griff bekommen, wenn wir weiterhin befallene und infizierte Rebstöcke pflanzen“, warnte sie.


Kosten und Effizienz


Der Einsatz der Hunde macht auch wirtschaftlich Sinn: Eine 16 Hektar große Rebfläche wurde in zwei Tagen mit einem Hundeführer und zwei Hunden für etwa 5.200 US-Dollar untersucht. Dabei wurden rund 27.000 Rebstöcke geprüft, was weniger als 0,25 US-Dollar pro Pflanze und unter 0,01 US-Dollar pro fertigen Rebstock entspricht.

„Die außergewöhnlichen olfaktorischen Fähigkeiten von Hunden ermöglichen eine wirtschaftlich tragfähige und skalierbare Detektion von Rebzikaden und Blattrollvirus 3 in Baumschulen und Weinbergen“, schloss Bolton. Dies trage erheblich zur Nachhaltigkeit der Weinindustrie bei.


Hunde mit besonderen Fähigkeiten


Die Hunde wurden bei Lisa Finke’s Canine Detection Services in Fresno ausgebildet. Laut Finke gehörten ein ausgeprägtes Interesse am Spielen mit Spielzeug sowie ein freundliches und menschenbezogenes Wesen zu den Grundvoraussetzungen. Die Hunde, die aus Ländern wie Ungarn und Kanada stammen, zeigen nicht nur außergewöhnliche Arbeitsleistung, sondern genießen es auch, gestreichelt zu werden.

Bolton wurde 2020 inspiriert, die Idee von Spürhunden in Weinbergen zu erforschen, nachdem sie bei einem Treffen der National Grape Research Alliance auf USDA-Pflanzenepidemiologe Timothy Gottwald traf. Dieser hatte Forschungsergebnisse zur Virendetektion durch Hunde in der Zitrusindustrie präsentiert.

Sollte das Pilotprojekt nicht langfristig etabliert werden, werden die Hunde für andere Aufgaben umgeschult, erklärte Neil McRoberts, Direktor des Plant Diagnostic Network und Projektpartner von der University of California, Davis, auf einer Veranstaltung im Napa Valley.

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